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Suedeutsche Zeitung, 17 January, 2002
English Summary [by hm]:
Barbara Distel reported to the Cultural Commission [of Munich] about the results
of three research projects that were supported by a DM150,000 grant from the
Munich city council.
Munich historian Sabine Schwalm was able to assemble the complete records of
the US military trials held in Dachau in 1946-47. The documents are available
on CD-ROM at the memorial site.
Augsburg art historian Michaela Haibl cataloged the artistic works produced
by prisoners in the Dachau concentration camp, and by survivors after the war.
Munich architect Axel Will studied the Dachau crematorium built in 1942-43.
His research definitively refutes claims that the building was constructed after
1945.
Neue Dokumente zur KZ-Geschichte
Die Spurensuche führte bis Washington: Bislang unbekannte Dokumente zur Geschichte des ersten, 1933 errichteten, Konzentrationslagers der Nationalsozialisten in Dachau werden in der neu konzipierten Ausstellung der KZ-Gedenkstätte zu sehen sein. Das hat Gedenkstättenleiterin Barbara Distel gestern im Kulturreferat mitgeteilt. Dort wurden auch die Ergebnisse neuer historischer Forschungsarbeiten vorgestellt, die der Münchner Stadtrat mit 150 000 Mark unterstützt hat.
Der Münchner Historikerin Sabine Schwalm sei es bei ihren Recherchen in amerikanischen Archiven gelungen, die Beweismittel der Dachauer Prozesse aus den Jahren 1946/1947 „komplett zusammenzustellen". Nutzern des Dachauer Gedenkstättenarchivs stehe dieses Datenmaterial auf CD-Rom zur Verfügung, sagte Distel. In mehr als 120 Verfahren wurden in dieser Zeit Kriegsverbrechen rund um das Konzentrationslager Dachau und seinen Außenlagern von einem amerikanischen Militärgericht in Dachau geahndet. Die umfangreichen Gerichtsprotokolle – Aussagen von Opfern und Tätern – befinden sich als Kopie im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München – die Beweismittel dieser Gerichtsverfahren fehlten darin bislang.
Neuland hat die Augsburger Kunsthistorikerin Michaela Haibl mit ihrem Projekt „Kunst aus dem Konzentrationslager Dachau" betreten. So sei zwar im Laufe der Jahrzehnte an der Gedenkstätte auch eine Sammlung künstlerischer Arbeiten von Häftlingen entstanden, allerdings sei noch niemand systematisch der Frage nachgegangen, welche Künstler Häftlinge im Konzentrationslager Dachau waren und auf welche Weise sich die Erfahrung „KZ" in ihrer Arbeit niedergeschlagen hat.
Der Münchner Architekt Axel Will hat eine Studie über das 1942/43 errichtete Krematoriumsgebäude des KZ vorgelegt – und räumt, so Distel, mit Spekulationen auf, wonach Gaskammer und Verbrennungsöfen als Attrappen nach 1945 von gefangenen SS-Männern auf Befehl der amerikanischen Militärbehörden errichtet worden wären.
Rudi Kanamüller
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