Ach Gott vom Himmel sieh darein: Sechs
Predigten
by Martin Niemöller
(Munich: Christian Kaiser, 1946)
Summary and analysis by Harold
Marcuse, Professor of History at UCSB, January 2004
(part of his Martin Niemöller Famous Quotation
site)
I obtained a copy of this 60-page booklet in January 2004 from the University of Wisconsin, Madison library. A pencil marking showed that it cost the purchaser 72cents; the US Military Government license indicates that 10,000 copies were printed. In the back it had an ad for Niemöller's 1946 publication Zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn! 6 Dachauer Predigten, 64 pages.
This booklet contains six sermons:
19. nach Trinitatis 1945 (Starnberg), about Matthew 9, 1-8. (pp.5-14)
25. nach Trinitatis 1945 (Dillenburg), about Hebrews 10, 32-39 (pp. 15-24)
1. Advent 1945 (Frankfurt am Main), about Zacharias 9, 8-12 (pp. 25-34)
3. Advent 1945 (Büdingen), about Jesaja 40, 1-11 (pp. 35-42)
Epiphanias 1946 (Frankfurt am Main), about 2 Corinthians 4, 3-6 (pp. 43-51)
4. nach Epiphanias 1946 (Marburg), about Hesekiel 33, 10-16 (pp. 52-59).
Note March 1, 2004: Two of these are reprinted in Wilhelm Niemöllers 1967 book Neuanfang 1945: Dillenburg (11 Nov. 1945), p. 72; Frankfurt Börsensaal on 1. Advant (2 Dec.), p. 81.
Page 60 contains the following biographical summary: "Martin Niemöller ist geboren am 14. Januar 1892 zu Lippstadt/Westfalen als Sohn des Pfarrers Heinrich Niemöller. Er besuchte das Gymnasium zu Elberfeld. 1920 trat er in die Kaiserliche Marine ein, bei der er bis zum Jahre 1918 verbleib, zuletzt als Kommandant eines U-Bootes. Am 19. April 1919 verehelichte er sich mit Else, geb. Bremer. Dieser Ehe wurden sieben Kinder geschenkt. Im Jahre 1920 begann er das Studium der Theologie in Münster/Westfalen. Im Jahre 1924 wurde er ordiniert und war zunächst Geschäftsführer des Provinzialverbandes für Innere Mission in Westfalen und nebenamtlich im Konsistorium zu Münster. Im Jahre 1931 wurde er als Pfarrer nach Berlin-Dahlem berufen. Im Jahre 1933 gründete er in Berlin den Pfarrer-Notbund, der unter seiner Führung stand. 1934 hatte er die einzige Begegnung mit dem "Führer". Von 1937 bis 1945 war er in den Konzentrationslagern von Sachsenhausen und Dachau. Im August 1945 wurde er zum 2. Vorsitzenden des Rates der Evangelishen Kirche in Deutschland berufen und übernahm die Leitung des Kirchlichen Außenamtes, das er in Büdingen/Hessen aufbaute."
I skimmed the sermons. Most of them have to do with sinners who need to look past their own misery and recognize that they need to do something in order for God to forgive their sins. They should not look away from God or blame him for all of the killing and misery.
On p. 26 Niemöller talks about how the temptor says 'God doesn't care about you,' since the history of humanity is a history of wars. Why should we believe in God? If he exists, he's not a god of love, but one who puts us through catastrophe after catastrophe…
[p. 27] … denn wie soll es sich vertragen,
dass ihr von einem Unglück immer nur ins andere stürzt, dass
er ein Völdermorden nach dem anderen über euch bringt! -- So
spricht der Versucher heute; aber gestern sprach er noch anders; da hieß
es: Wollt ihr denn ewig Sklaven sein und euch von andern knechten lassen?
Glaubt nicht, was euch die Pfaffen sagen, der Krieg sei ein Unglück
und eine Strafe, Heimsuchung und Geißel Gottes: für uns ist
er die große Bewährung unserer völkishen Kraft und unserer
nationalen Opferbreietschaft! Er lügt heute, wie er gestern gelogen
hat; denn er ist und bleibt der Vater aller Lüge. |
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In his 3rd advent (the Sunday before Christmas?) 1945 sermon Niemöller started with a brief historical summary of forced population transfer during World War II:
[p. 35] Das ist die große Not unsrer Tage, liebe Gemeinde, daß wir Menschen so heimatlos geworden sind. In dem Krieg, der hinter uns liegt, ja schon vorher, hat es angefangen: Millionen von [p. 36] Menschen wurden umgesiedelt, wie man das nannte. Unsere Jugend zog hinaus an die Front oder in die besetzten Gebiete. Unsere Kinder wurden landverschickt. Fremde Arbeiter strömten herein, auch sie heimatlos gemacht. Und jetzt geht es weiter: Evakuierte und Flüchtlinge auf den Straßen, in den Dörfern und Städten zu Hunderttausenden, Kriegsgefangene und Verhaftete in den Lagern und Gefängnissen zu Millionen, Leichen und Gräber (man weiß nicht wer, man weiß nicht wo?) hingestreut über die ganze Welt. Hier und da kommt ja wohl einer heim. Aber ist er denn daheim? Die Familien auseinandergerissen. Einer weiß vom anderen nicht. Selbst die Heimat is keine Heimat mehr. Blut und Boden sind übrig geblieben, eine schaurige Wüste. |
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In the first of the 1946 sermons he continued the theme with a Cain and Abel reference:
[p. 44] Es war wieder einmal nichts mit der
gepriesenen Herrlichkeit des Menschen, mit seinen großen Hoffnungen
und Zielen. Wir wollten sein wie Gott, und wo hat es geendet? Am Anfang:
Kain schlägt seinen Bruder Abel! Wo hat es geendet? Im Dunkel: Finsternis
bedeckt das Erdreich! |
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The Marburg sermon (at the end of January 1946?) may be more important, since Niemöller is supposed to have used his quotation with an audience of students.
[Note: at this time he also spoke in a nearby city. See: An die Göttinger Studenten. Rede, gehalten auf Einladung der ev. Studentengemeinde am 17. Januar 1946 zu St. Jacobi in Göttingen, Göttingen 1946; [RLIN: Harvard] us-israel.org claims MN first used the quotation as an answer to a student's question, so the discussion after this might be relevant. (quoted in Wilhelm Niemöller's 1952 book)[ordered ILL 10/15/03-Harvard, the only supplier, will not loan this]
In Marburg MN started out with a little sympathy for the catastrophic material conditions and homelessness, then:
[p.53] Dieses Mal sind wir tatsächlich bankrott, was nützt es uns, daß oder ob andere auch schuldig geworden sind? Davon wird der Berg von Sünde und Schuld, der uns belastet und erdrückt, ja nicht geringer und leichter: wir müssen dennoch darunter ersticken, denn wie sollen wir ihn los werden? Allein die 5˝ Millionen [p.54] gemordeter Juden? -- Nach einer Planke können wir allenfalls noch greifen; ich kann sagen: Ich war unschuldig an dem allen, doch ich glaube das selber ja nicht, habe ich doch die Synagogen mit meinen eigenen Augen brennen sehen; ich wollte nur nichts sehen und nichts wissen; ich wollte auf mein Gewissen nicht hören und habe es selber zum Verstummen gebracht. -- Die Planke trägt nicht, die mich aus dem allgemeinen Verderben retten sollte; sie ist gar keine Planke, nur ein nutzloser Strohhalm. |
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He continues with the theme that no matter who dies, even if all of humanity dies, we must still do penance, we must each deal with our own misdeeds. That will be the only consolation. Lots on stopping feeling like victims and starting to recognize responsibility, but nothing resembling the pithy quotation in these sermons.