Im
Juli 2002 bei einem Vortrag in der Jugendbegegnungsstätte Dachau
wurde ich gefragt, welche Seiten man zusammenstellen sollte, um eine möglich
kurze Darstellung der Hauptthesen meines 600seitigen Buches zu geben.
So wurde ich die Auswahl treffen (140 Buchseiten auf 78-80 Kopierseiten):
- Da man eine Grundbekanntheit mit der Gedenkstätte und der NS-Geschichte
voraussetzen kann, wurde ich Teil I überspringen und mit der Einleitung
zu Teil II anfangen: die Schwalber-Reden und die Ableitung der drei
Mythen (S. 73-77).
- Man könnte die Geschichte von zwei "guten" Nazis herausgreifen:
Zauner (79-81) und Wülfert (95-97) hätten den
lokalen Bezug (und auf 95 ist auch die schöne Geschichte von Hitlers
nachträglicher Entnazifizierung).
Für eine Diskussion der Täter und ihr Nachleben in der Bundesrepublik
könnte man aus diesem Kapitel viel, viel mehr auswählen.
- Zur Kriminalisierung der Überlebenden ist die Leitenaffäre
ein Schlüsselgeschichte (142-151), und dann sein Ausgang,
zugleich Ende des Kapitels (155-157).
- Zum "sauberen Lager" wären der Kapitalanfang (158-161)
und die etwas ausführlichere Schilderung der Räumung der zweiten
Ausstellung (173-181) genug, vielleicht aber sogar bis Kapitelende
mit dem Abriss des Krematoriums (181-185).
- Teil III könnte man eigentlich ganz weglassen. Aber evtl. von
besonderem Interesse sind das kurze erste Kapitel (6) über die
Denkmalsbauten für die Leiten und die Statue vor dem Krematorium
(189-198).
Je nach Interesse und Schwerpunkte könnte man herausgreifen: die
Geschichte der Todesangst-Kapelle (230-237); die Geschichten
von Nico Rost, Otto Kohlhofer und Pater Roth (244-249); und die
Entstehung der Gedenkstätte (249-251) und/oder des Museums
(252-256).
Die Darstellungen der typischen jüdischen/ausländischen Touristenbesuche
sind je nach Publikum vielleicht besonders interessant (272-275).
- Falls auf die Generationengeschichte eingegangen werden soll, ist
die Einleitung zu Kapitel 12 unabdingbar (290-296, einschliesslich
Tabelle 1), wie auch die Erklärung zur Weiterentwicklung der drei
Mythen, nämlich die Einleitung zu Teil IV mit der schönen
Geschichte von Reitmeier und Tabelle 2 (327-334).
- Ich finde das gesamte Kapitel 13 recht interessant, besonders für
den lokalen Bezug und zu der für viele immer noch brennenden Frage
"was haben sie gewusst?" (335-348: die "Leserbriefschlachten"
in Dachau, den Wandel durch die TV-Serie Holocaust, die Geschichte vom
Jürgen Z[arusky]).
- Aus den letzten Kapiteln auszuwählen wären je nach Schwerpunkt/Interesse:
die "vergessenen Verfolgten" (353-355), Bitburg (359-364),
die Geschichte von OB Piller (369-371). Ferner die Einleitung
zu Kapitel 15 mit der Geschichte vom Widerstandsplatz (373f);
die Goldhagen-Debatte (379-382: eine "generationsbedingte"
Sicht, anders als die herkömmliche); die Auseinandersetzung um
die Jugendbegegnungsstätte (382-388), die Besprechung von
Intellekt vs. Emotion in der Gedenkstättengestaltung (388-392).
Schliesslich, da es um die Jugendlichen selbst geht, ist der kurze Ausblick
über die "1989er" (402-406) evtl. interessant.
Wieviele Seiten sind das?
- Kern (Teil II): 73-77 (3 Kopien), 79-81 (2), 95-97 (2), 142-151 (5),
155-157 (2), 158-161 (2), 173-181 (5). [insgesamt 21 Kopierseiten,
evtl. plus 181-185 (+2)]
- Teil III: 189-198 (6), 230-237 (4), 244-249 (3), 249-251 (2), 252-256
(3), 272-275 (2). [ins. 20]
- Generationen und 1970er/Stadt Dachau: 290-296 (4), 327-334, 335-338
(5+7). [insgesamt 16]
- Themenauswahl am Ende: mit allen insgesamt 2+4+2+2+3+3/4+2/3+3=21
Alles in allem also 78-80 Kopierseiten mit ca. 140 Seiten Text.
Also immer noch recht viel!
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